Wir heissen unsere neue Sekretärin herzlichst willkommen

In der 26. Mitgliederversammlung haben wir Pascal Widmer als Sekretär ziehen lassen müssen. Er möchte sich beruflich weiterentwickeln. Wir wünschen ihm dazu alles Gute und danken ihm für seinen hervorragenden und engagierten Einsatz für die SMM. Mit Tirza Vogel haben wir eine würdige Nachfolgerin gefunden. Sie wurde an der MV einstimmig in den Vorstand gewählt. Letzterer freut sich sehr auf die Zusammenarbeit.

Tiza Vogel hat in Lissabon Geige und Bratsche studiert und an der Hochschule der Künste Bern bei Gertrud Weinmeister ein Masterstudium in Pädagogik absolviert. 2011 gründete sie das Sozialprojekt «Musica que Transforma» mit der Musikschule Tehillah in Piaui, Brasilien. Seit über 10 Jahren unterrichtet sie Streicherensembles wie die Orquestra Geração-El Sistema in Portugal oder eine Masterklasse für Kammermusik an der Universität in Teresina, Brasilien. Sie unterrichtet zudem an der Musikschule Artscademia in Ostermundigen.

Tirzas Webseite: https://www.tirzamirjam.art

Aufbruchstimmung am Gesundheitstag Musik

Am 19. Symposium von Swissmedmusica zeigte sich, dass in der Musikwelt In Sachen Prävention noch Nachholbedarf besteht.

Die Salle Grenette in Fribourg wurde am 11. November 2023 zum Treffpunkt aller Schweizer Interessierten in Sachen Musik und Gesundheit. Da versammelten sich Fachpersonen aus Musikhochschulen, Verbänden, Physiotherapeutinnen, Pädagogen und Forscherinnen zum Thema. Sie entwarfen ein differenziertes Bild davon, wie in der Schweizer Musikszene mit Fragen um physische und psychische Gesundheit umgegangen wird. Wie kann das individuelle Musizieren verbessert werden, ohne die Moativation daran zu verlieren, war eine der Kernfragen. Neuere Forschungsresultate zeichnen dabei zur Zeit ein eher beunruhigendes Bild. Elena Alessandri, Leiterin des Kompetenzzentrums Music Performance Research an der Hochschule Luzern – Musik (HSLU-M), präsentierte zum Beispiel neuere Studien, die darauf hinweisen, dass Musikstudierende schon zu Beginn ihres Studiums im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich mit physischen und psychischen Defiziten zu kämpfen haben.
Aus der Hochschul-Praxis berichteten Carine Tripet-Lièvre, Studiengangsleiterin Allgemeine Pädagogik an der Haute école de musique Genève – Neuchâtel, Andreas Cincera, der unter anderem an der Scuola Universitaria di Musica della Svizzera Italiana in Lugano (SUM) und an der Berner Fachhochschule (BFH/HKB) tätig ist, sowie Oliver Margulies, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Musikphysiologie, Präventiv- und Musikermedizin im Departement Musik der ZHdK. Müsste man aus ihren Referaten ein gemeinsames Fazit ziehen, dann wohl vor allem dies: Es gibt in Sachen ganzheitlicher Musikpädagogik, die das innere Feuer der Studierenden nicht zum Erlöschen bringt, noch viel zu tun. Cincera illustrierte die Aufgabe mit einem virtuellen dicken Buch, das die zahllosen noch nicht in Angriff genommenen Forschungen zum Thema auflisten würde.
Als Keynotesprecherinnen amteten die Kinder- und Jugendpsychiaterin Anke Grell und die deutsche Musikermedizinerin Antonia Pfeiffer. Erstere zeigte die kindliche und jugendliche Hirnentwicklung und ihren Zusammenhang mit Fähigkeiten, respektive Defiziten der Selbstwirksamkeit auf. Antonia Pfeiffer wurde krankheitsbedingt per Video und Zoom zugeschaltet. Sie erläuterte Varianten von Klopftechniken, mit denen etwa Auftrittsängsten entgegnet werden kann. Die Techniken sind aus der Kinesiologie bekannt. Pfeiffer stellte Weiterentwicklungen durch den deutschen Mediziner Michael Bohne vor.

Gesundheitstag Musik für alle

Mit dem Gesundheitstag Musik bietet Swissmedmusica einen Networking-Anlass, der alle Aspekte der Prävention, Pädagogik und Musikermedizin abdeckt und Interessierten jeglicher Couleur eine praxisorientierte Informationsplattform bietet. Teil der Offensive ist auch ein Verzeichnis von Gesundheitsangeboten der Gesellschafts-Mitglieder auf der Webseite Swissmedmusica.ch (unter «Angebote»). Mitglieder profitieren zudem von einem reichhaltigen Newsletter mit Hinweisen auf Veranstaltungen, aktuellen Nachrichten aus der Musikermedizin, Literatur- und Medienhinweisen und weiteren interessanten Inhalten. Ein Mitgliedschaft steht allen offen, die bewusste Gesundheitsarbeit als Chance zur Verbesserung des eigenen Musizierens und der allgemeinen Lebensqualität sehen.
Der nächste Gesundheitstag Musik findet im Herbst 2024 im Luzerner Neubad statt, in enger Zusammenarbeit mit dem Team der HSLU-M soll dabei erneut ein Überblick über zeitgemässe Methoden und Techniken der Prävention und des gesunden, inspirierten Musizierens geboten werden.

Are you motivated?

Swissmedmusica realisiert am 11. November 2023 in Fribourg in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Interpretenstiftung (SIS) und den grössten Branchenverbänden eine Branchenplattform für alle Aspekte des gesunden Musizierens.

Der Gesundheitstag bietet die Möglichkeit, sich über Konzepte der Prävention und der mentalen Gesundheit im Musizieralltag zu informieren. Hochkarätige Referenten aus Musikermedizin, Körperarbeit und der pädagogischen Praxis schaffen einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen des gesunden Musizierens.

Teams der Schweizer Musikhochschulen (HSLU-M Luzern, ZHdK Zürich, HEMU Genève), die nachhaltige Gesundheitskonzepte in ihre Ausbildungen integrieren, geben Auskunft über Empowerment-Strategien und Angebote für gesunde Musikschulen. Verbände, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Fachlehrpersonen informieren an einer Tischmesse und mit Erfahrungsberichten aus der Praxis.

Für den Gesundheitstag Musik sind der SMPV (Schweizerische Musikpädagogische Verband), Sonart – Musikschaffende Schweiz und der VMS (Verband Musikschulen Schweiz) Partner von Swissmedmusica.

Emotionale Erinnerung – Klopfen als Schlüssel für Lösungen

Neurowissenschaftliche Wirkhypothesen der Klopftechniken
Klopfen – Update für emotionale Erinnerungen.
Mit einem Geleitwort von Michael Bohne
Erscheinungsdatum 23.06.2023

Klopftechniken wie die amerikanische Methode Emotional Freedom Technique (EFT) oder Psychotherapiemethoden wie die Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP), die das Klopfen integriert haben, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Zu Recht, denn Studien weisen auf eine schnelle und nachhaltige Wirksamkeit bei Ängsten und Traumafolgestörungen hin. Auch Störungsbilder aus dem psychosomatischen Formenkreis scheinen gut darauf anzusprechen, wenn Psychotherapie den Körper in den Prozess einbezieht. Antonia Pfeiffer geht in diesem Buch den (neuro-)wissenschaftlichen Wirkhypothesen der Klopftechniken nach. Schwerpunkte liegen auf der Polyvagal-Theorie nach Stephen Porges, der Verbindung von Haut und Emotion und der faszinierenden Frage, ob und wie Klopftechniken einen Prozess anstoßen, der unbewussten, emotionalen Erinnerungen ein dauerhaftes „Update“ beschert.

The effect of lessons in the Alexander Technique on pianists’ posture during performance

The Alexander Technique (AT) is a somatic method often employed by musicians, including pianists, which teaches its students to become consciously aware of their own postural behavior while carrying out various tasks.

Little research has been conducted as to whether, and if so, how the AT affects the posture of pianists while they are playing the piano, and quantitative measurements of their postural angles have not yet been taken. The purpose of this study was to determine the effects of an intervention consisting of 10 AT lessons on pianists’ postural angles while playing, and to find out if the effects were still evident 4 weeks later. The following postural angles were measured before and after the intervention: craniovertebral angle, head tilt, head–neck–trunk angle, trunk angle, thoracic angle, thoracolumbar angle, and lumbar angle. There were significant effects of the intervention such that the craniovertebral and head–neck–trunk angles were found to have increased, and trunk, thoracic, and thoracolumbar angles were found to have decreased both immediately post-intervention and 4 weeks later. The AT appears to be a viable method of altering postural behavior while playing the piano, as seen in an overall pattern of spinal extension.

Link: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/10298649231172928

Die SMM wird zu Swissmedmusica

Die Schweizerische Gesellschaft für Musik-Medizin (SMM) hat Antworten auf die gesundheitlichen Herausforderungen heutigen Musizierens.

Zwei Megatrends prägen zur Zeit das Musikleben: Zum einen heisst es für viele, nach den schwierigen Jahren der Pandemie wieder Tritt zu fassen und seelisch und körperlich zu neuem Ausgleich zwischen den physischen Herausforderungen des Musizierens und dem eigenen Wohlbefinden zu finden. Zum andern ist in Zeiten von Sozialen Medien und Globalisierung das Bedürfnis nach bewusstem und achtsamem Umgang mit der eigenen Gesundheit gestiegen; immer mehr Menschen integrieren Körperarbeit und Motivationstechniken in ihren persönlichen und beruflichen Alltag.

Empowerment und Prävention

Als «Swissmedmusica» will die bisherige Schweizerische Gesellschaft für Musik-Medizin diese Aspekte des Musizierens vermehrt ins Bewusstsein bringen. Sie tut dies in enger Zusammenarbeit mit den Musikverbänden. Kernanliegen von Swissmedmusica ist es, sicherzustellen, dass für Musikerinnen und Musiker in der Schweiz hochkarätige fachtherapeutisch-medizinische Angebote der Musikermedizin niederschwellig verfügbar sind.
Die Gesellschaft hat dabei den interdisziplinären und ganzheitlichen Charakter der Musikermedizin im Blick, im Wissen darum, dass Strategien des gesunden Musizierens heute zum Alltag von Profis und Laien gehören. Die Angebote sollen sicherstellen, dass Musikerinnen und Musiker ihrer Leidenschaft ein Leben lang schmerzfrei und auf höchstem Niveau nachgehen können. Auf der neugestalteten, viersprachigen Webseite swissmedmusica.ch offeriert die SMM dazu einen Kalender mit aktuellen musikermedizinischen Angeboten und Veranstaltungen, Hinweise auf neuere Publikationen und Interessantes zum Thema in nationalen und internationalen Medien.

Unabhängige nationale Beratungsstelle

Hilfesuchenden mit individuellen gesundheitlichen Herausforderungen bietet Swissmedmusica weiterhin eine nationale musikermedizinische Beratungsstelle an. Sie ist neu auch telefonisch erreichbar. Die Mitglieder unseres Fachnetzwerkes sind sich bewusst, dass sich Musikerinnen und Musiker mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen möglicherweise berufliche und soziale Konsequenzen befürchten, wenn diese in ihrem beruflichen oder sozialen Umfeld bekannt werden. Die Beratungsstelle ist deshalb unabhängig von Orchestern, Musikhochschulen, Verbänden und andern Institutionen der Musikbranche und gibt diesen auch keinerlei Auskunft über ihre Aktivitäten.
Die Konsultationen sind nicht nur vertraulich und unentgeltlich, sie können auch anonym in Anspruch genommen werden. Detailinformationen zum Ablauf von Beratungsgeprächen finden sich auf der Webseite von Swissmedmusica unter «Angebote > Beratung». Unsere Vertrauensperson, die erfahrene Musik-Physiotherapeutin Marjan Steenbeek, bespricht die Situation und Beschwerden, empfiehlt gegebenenfalls weitere Abklärungen oder Behandlungen, wenn möglich in Wohnregion der Hilfesuchenden. Über weitere Schritte entscheiden die Hilfesuchenden aber völlig frei und selbstbestimmt.

Gesundheitstag Musik

Mit den Instituitionen arbeitet Swissmedmusica in Sachen Prävention, Qualitätssicherung und Networking hingegen eng zusammen. Das traditionelle Symposium der SMM wird weiterhin der wichtigste nationale Treffpunkt aller Fachleute und Interessierten zum Thema Musikermedizin sein. Fachvorträge zu aktueller Forschung, Erfahrungsberichte und Informationsstände sollen Anregungen geben, den fachlichen Austausch lebendig machen und die unterschiedlichsten Akteure auf dem Gebiet zusammenbringen.
Das diesjährige Symposium findet am 11. November 2023 als zweisprachiger Anlass mit Simultanübersetzung auf Deutsch und Französisch in der Salle Grenette in Fribourg statt. Detailinformationen finden sich dazu auf der Webseite von Swissmedmusica unter «Symposium». Swissmedmusica organisiert diesen Anlass in enger Zusammenarbeit mit SONART – Musikschaffende Schweiz und dem VMS – Verband Musikschulen Schweiz und weiteren Partnern der Musikwirtschaft.

Auftrittsängste bei Musikerinnen und Musikern:

Zahlreiche Musikerinnen und Musiker leiden unter Auftrittsangst. Solche Ängste gehen über bloßes Lampenfieber hinaus und können so stark ausgeprägt sein, dass im schlimmsten Fall eine Musikkarriere abgebrochen werden muss oder gar nicht erst angestrebt wird. Auch in schwächeren Ausprägungen verursachen Auftrittsängste deutliches Leid. Dieses Buch liefert einen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Leitfaden zur Behandlung von Auftrittsängsten bei Musikerinnen und Musikern. Der Band fasst zunächst den aktuellen Kenntnisstand zu Erscheinungsformen, Erklärungs- und Behandlungsansätzen von Auftrittsängsten zusammen. Anschließend werden die einzelnen Schritte der Behandlung von Auftrittsängsten detailliert beschrieben. Um den unterschiedlichen Erscheinungsformen von Auftrittsängsten gerecht zu werden, wird hierfür ein modulorientiertes Vorgehen gewählt, das es erlaubt, den Behandlungsablauf bestmöglich zu individualisieren. Anwendungsorientiert wird auf Diagnostik, Psychoedukation, Konfrontationsverfahren, Verhaltensexperimente, kognitive Verfahren, Entspannungstechniken und Rückfallprophylaxe eingegangen. Zudem werden auch konkrete Schritte zur Auftrittsplanung und Kurzinterventionen für besonders schwierige Situationen dargestellt. Zahlreiche Beispiele, Therapiedialoge und Arbeitsblätter veranschaulichen das Vorgehen und erleichtern die Umsetzung der einzelnen Therapieschritte in der klinischen Praxis.

Gehör – Augen – Stimme und deren Koordination beim Musizieren

Die Abklärung der Singstimme und deren Behandlung
Co- Referat
Dr. med. Albert Sommerhalder, Facharzt ORL, Phoniater, Luzern,
Lic. phil. Monika Achermann-Scherer, dipl. Logopädin,
Stimmtherapeutin, Luzern

Das geschundene Musiker-Ohr
Prof. Dr. med. Peter M. Ott

Musik und Hörschäden
Was tun, damit es den Ohren nicht zu viel wird?

Dipl. Natw. ETH, Heinz Waldmann
Zum Musizieren braucht es ein gutes Gehör …und wer liest dann die Noten?

Dr. med. Georg von Arx
Kopfhaltung und Nackenmuskulatur des Musikers

Dr. med. Urs Schlumpf
Funktionelle Dysphonie als Folge von Fehlhaltungen

Behandlungsansätze der FBL, Functional Kinetics
Irene Spirgi-Gantert

Musikmedizinische Aspekte in der Ausbildung

Tobias Schabenberger
Grundfragen der instrumentalpädagogischen Ausbildung Klavier

Katharina Gohl
Der Instrumentalunterricht von morgen: Streicher. Ein Versuch mit Einwürfen

Sylvia Schwarzenbach
Der Instrumentalunterricht von morgen aus der Sicht der Holzbläser

Horst Hildebrandt
Musikphysiologische Angebot zur Prävention in Hochschulausbildung und musikpädagogischer Weiterbildung

Hans Brubpacher
Gesundheitsförderung im Musikschulalltag

Ruedi Grüring
Das Verhalten von Kindern verstehen – musik-medizinische und pädagogische Aspekte

Johanna Gutzwiller
Wahrnehmungstraining: Kann Üben denn gesund sein?

Katja Wyder
Körpererfahrung: Haltung und Atem im Gleichgewicht

Jochen Blum
Die dreidimensionale musikphysiologische Untersuchung als Teil und Unterstützung des instrumentalpädagogischen Unterrichts

Roland Reiter
Die jugendliche Wirbelsäule – Schwachpunkt und Herausforderung

Psychische Belastungen im Musikerberuf

Ammermann Christof
Alles psycho…. ? Wie wir als „ganze Menschen“ funktionieren

Hildebrandt Horst
Bühnenkompetenz erlernen > das psychophysiologische Vorspiel- und Vorsingtraining

Mullis Gadient Maria
Wenn die Stimme nicht mehr stimmt

Lahme Joachim
Ich beiss mich durch! Zähne, Stressverarbeitung und ihre Folgen

Blessing Rolli Heidi
Bewusstheit durch Bewegung – für mehr Leichtigkeit beim Musizieren

Bucher Pia
Kinesiologie: Kreativität statt Stress – im Unterricht und auf der Bühne

Jäncke Lutz
Wie das Gehirn auf Stress reagiert (und erzeugt) – eine Betrachtung aus dem Blickwinkel der Musizierenden

Elsensohn Susanne
Bedrängnis von innen und aussen